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Hashimoto: alles was Sie über diese Autoimmunerkrankung wissen sollten

Bei der Hashimoto oder auch Hashimoto-Thyreoiditis bzw. chronische lymphozytäre Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt.

Die Krankheit hat also ihre Ursache im körpereigenen Abwehrsystem, indem das Schilddrüsengewebe infolge eines fehlgeleiteten Immunprozesses zerstört wird. Hashimoto-Thyreoiditis führt letztlich zur Schilddrüsenunterfunktion, also einem Mangel an Schilddrüsen-Hormonen.

Meistens erkranken Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Frauen sind dabei wesentlich häufiger betroffen als Männer. Ihren Namen verdankt die Krankheit ihrem Entdecker, dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto.

Was sind die Ursachen von Hashimoto-Thyreoiditis?

Die Faktoren, die zum Ausbruch einer Hashimoto-Thyreoiditis führen können, sind noch nicht hinreichend geklärt. Fakt ist aber, dass Hashimoto-Thyreoiditis autoimmun bedingt ist. Das bedeutet, dass der Körper aus noch unbekannter Ursache beginnt, Antikörper gegen Eiweiße der Schilddrüse zu bilden, was zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt.

Auf Dauer kann das ständig entzündete Schilddrüsengewebe zerstört werden, was eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zur Folge hat.

Da die Hashimoto-Thyreoiditis familiär gehäuft auftreten kann, vermuten Experten, dass es eine genetische Veranlagung für die Erkrankung gibt. Ebenfalls eine Rolle bei der Krankheitsentstehung spielt offenbar die Leberentzündung vom Typ C (Hepatitis C).

Symptome von Hashimoto-Thyreoiditis?

Hashimoto-Thyreoiditis verläuft schmerzlos. Auch sonst treten kaum Symptome auf, weshalb die Erkrankung oft erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, also erst dann, wenn sie bereits zu einer Schilddrüsenunterfunktion geführt hat.

Folgende Beschwerden können auftreten:

  • Müdigkeit, Schwäche und Abgeschlagenheit
  • Desinteresse und Unlust
  • Konzentrationsprobleme und Gedächtnisschwäche
  • Heiserkeit
  • Kälteüberempfindlichkeit
  • Verstopfung
  • Gewichtszunahme
  • trockene Haut, brüchige Nägel, spröde Haare

Diagnose von Hashimoto-Thyreoiditis?

Am sichersten kann die Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis durch eine Blutuntersuchung gestellt werden. Dabei werden die Konzentration der Schilddrüsenhormone T3 und T4 sowie jene des TSH gemessen. Außerdem wird die Blutprobe auf Antikörper gegen Eiweiße der Schilddrüse untersucht.

Unterstützend zur Blutuntersuchung kann eine Ultraschall-Untersuchung der Schilddrüse durchgeführt werden. Der typische Befund bei Hashimoto-Thyreoiditis lautet: Schilddrüse kleiner als normal und mit einer gleichmäßig dunklen Struktur im Ultraschall.

Wie wird Hashimoto-Thyreoiditis therapiert?

Gegen Hashimoto-Thyreoiditis gibt es noch keine Therapie. Lediglich die Symptome lassen sich behandeln. So erhalten Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis meist lebenslang Tabletten mit dem künstlichen Hormon Levothyroxin.

Hat die Erkrankung zu einer Vergrößerung der Schilddrüse (Struma) geführt oder liegen Lokalbeschwerden vor, kann die Hashimoto-Therapie in einer operativen Entfernung des Organs bestehen.

Entscheidend bei Hashimoto-Thyreoiditis: Die richtige Ernährung

Bei der Entstehung einer Hashimoto-Thyreoiditis kann eine vermehrte Jodzufuhr eine Rolle spielen. Daher sollten Patienten mit Hashimoto Jod in zu hoher Dosis meiden. Sehr reich an Jod sind zum Beispiel Seefische (wie Makrele, Hering, Seelachs) und Meeresfrüchte.

Volker Fendrich

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